
Seit den ersten europäischen Siedlern ist Bourbon, als amerikanische Variante des Scotch, aus der Wirtschaftsgeschichte Nordamerikas nicht wegzudenken. In den frühen Neuenglandstaaten war Whiskey ein wichtiges Tauschmittel, galt in Tennessee zeitweilig sogar als offizielles Zahlungsmittel. Er wurde de facto als Waffe gegen die Indianer bei der Eroberung des Westens eingesetzt. Er war leicht verfügbares Betäubungsmittel auf den Schlachtfeldern des amerikanischen Bürgerkriegs. Durch die Prohibition und einen sich ändernden Verbrauchergeschmack nach dem 2. Weltkrieg wurde Bourbon in ein letztlich Jahrzehnte dauerndes Tal der Tränen geschickt.
Tempi passati. Denn Bourbon profitiert – ebenso wie Rye – massiv von der aktuellen Renaissance der klassischen Cocktail- und Barkultur. Es ist maßgeblich das Verdienst der Barkeeper unserer Zeit, das gesamte Segment inzwischen zu neuen, ungeahnten Höhen geführt zu haben.
So erfreut sich Bourbon heute einer völlig neuen, qualitativ und preislich hochwertigen Positionierung. Kleine „small batch“-Abfüllungen, oft in Fassstärke, werden den Brennern aus den Händen gerissen, bevor sie die Regale des Einzelhandels erreichen. Bedingt durch extreme Temperaturunterschiede in den Warehouses erreicht Bourbon – anders als Scotch – schon nach kürzerer Lagerdauer beachtliche Qualitäten. Die Neugründung junger Craft Distilleries und mit ihnen die Anzahl kleiner Player boomt. Das Angebot trifft auf ein Publikum, das diese neue Exklusivität, Qualität und Vielfalt zu schätzen weiß und ein ausgeprägtes Verständnis für Altersangaben und Lagerdauer hat. Die Gäste in den Bars sind offen für klassische Cocktails, die in Verbindung mit hochwertigen Bourbons immer neue, komplexe Nuancen in die altbekannten Rezepturen zaubern.
Bourbon boomt und ist wieder cool. Das sind die Gründe, warum wir auf der Finest Spirits 2018 einen Schwerpunkt auf das faszinierende Thema Bourbon legen. Freut Euch auf spannende Beiträge an den einzelnen Ständen, in unseren Masterclasses sowie an der Finest Spirits Bar!